ESCAPE TOUR BAD KISSINGENDAS ORIGINAL
 

Escape Tour "1866"

Diese Escape Tour beschäftigt sich mit echter Bad Kissinger Geschichte!

Ihr wandelt auf den Pfaden des Innerdeutschen Krieges von 1866 und findet neben spannenden Rätseln zu den örtlichen Gegebenheiten, auch tolle Aussichten und Wälder zum angenehmen verweilen. Weiter unten findet ihr einige Informationen rund um das Kriegsgeschehen an sich, als auch direkt zum Verlauf hier in Bad Kissingen!


Der deutsche Krieg 1866 - Hintergründe

 

"Der Krieg von 1866 entzündete sich vordergründig am Streit Preußens und Österreichs um die besetzten Herzogtümer. Dabei ging es um weit mehr, nämlich um die künftige Machtordnung zwischen Österreich, Preußen und den übrigen deutschen Staaten, mithin um den Fortbestand des Deutschen Bundes. Bismarck bereitete den Krieg vor, indem die Berliner Regierung ein Offensiv- und Defensivbündnis mit dem neuen Königreich Italien schloss. Damit war Österreich im Konfliktfall vom Süden her bedroht.

Im Mai 1866 spitzte sich der Gegensatz zwischen Preußen und Österreich in der Bundesversammlung zu. Die beiden Mächte machten ihre Streitkräfte mobil. Als schließlich Österreich einen neuen Regenten in Schleswig und Holstein einsetzen wollte, besetzte Preußen das österreichisch verwaltete Holstein. Österreich ließ, nach Zustimmung der meisten Mitglieder des Deutschen Bundes, die nicht-preußischen Truppen des Deutschen Bundes aufbieten, um eine Exekution gegen Preußen durchzuführen – zum Schutz der Bundesverfassung. Bayern, Württemberg, Sachsen, Kurhessen und Hannover schlossen sich Österreich an. Preußen trat daraufhin aus dem Deutschen Bund aus.

Die Kriegshandlungen ab Juni 1866 zeigten, wie wenig die Gegner Preußens auf einen Waffengang vorbereitet waren – weder politisch noch militärisch. Den preußischen Truppen gelang es trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit rasch Hannover und Sachsen zu besetzen. Am 3. Juli 1866 brachte das preußische Heer bei Königgrätz in Nordböhmen Österreich die entscheidende Niederlage bei.

Die süddeutschen Kontingente des Bundes, denen die Truppen Bayerns, Badens, Württembergs und Hessens angehörten und die nominell von Prinz Carl von Bayern (1795–1875) befehligt wurden, griffen erst spät in den Krieg ein und kämpften in getrennten Verbänden. Eine einheitliche Strategie war so nicht möglich. Dazu kam die waffentechnische Überlegenheit der Preußen. Die bayerischen Truppen wurden Mitte Juli 1866 im Saaletal geschlagen und zogen sich in den Raum Würzburg zurück. Mit einigen heftigen Gefechten in Unterfranken ging der Mainfeldzug zu Ende, der Preußen einen vollständigen Triumph bescherte.

Preußens Sieg überraschte viele Zeitgenossen. Begründen lässt er sich mit der überlegenen Strategie der preußischen Armeeführung, dem konsequenten Einsatz moderner Waffen und Transportmittel und der fehlenden Koordination zwischen Österreich und seinen Alliierten im Deutschen Bund."
QUELLE: Haus der bayerischen Geschichte

 

Schlacht bei Bad Kissingen

"Die Division von Manteuffel erreichte nördlich von Kissingen den Übergang über die Fränkische Saale bei Aschach. Dort trafen die Preußen wieder auf den Gegner. Es kam dabei zu einem Gefecht des bayerischen 1. Bataillons unter Major von Moor mit dem Füsilier-Bataillon des 1. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 25 unter Oberstleutnant von Cranach, der dem übergeordneten Oberst von Hanstein schließlich die Besetzung Aschachs melden konnte. Das 1. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 13 unter Oberstleutnant von Borries wurde auf Euerdorf detachiert, um die Verbindung mit der Division Beyer bei Hammelburg zu erreichen. Bei Euerdorf stießen die Preußen auf bayerische Kavallerie und vertrieben sie. Damit gelangte dieser Saaleübergang ohne Verluste in die Hand der Preußen. Vor Kissingen stand den Preußen die Masse der 3. und Teile der 4. bayrischen Infanteriedivision, in einer Gesamtstärke von etwa 15.000 Mann gegenüber. Gegen neun Uhr begann auch die Division Beyer ihren Vormarsch gegen Hammelburg.


Kämpfe um Kissingen
General von Manteuffel erhielt am Morgen des 10. Juli von Falckenstein die Weisung, den Marsch auf Waldaschach aufzugeben und stattdessen Goeben nach Kissingen zu folgen, um dort die Nordflanke der Bayern anzugreifen. Seine Division wurde bei Hausen und der Saline Friedrichshall (Obere Saline) nördlich von Kissingen in schwere Kämpfe mit bayerischen Truppen verwickelt, die sich hinter den Gradierwerken verschanzt hatten, um einen Übergang der Preußen über die Saale zu verhindern.


General von Goeben beschloss die Masse seiner Division (Brigaden Kummer und Wrangel) auf Garitz vorzuführen. Die preußische Vorhut unter Oberst von Tresckow, Kommandeur des 5. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 53 meldete die Stadt Kissingen stark besetzt, die Hauptbrücke war von den Bayern verrammt. Es kam zu einer lebhaften Kanonade. Den Preußen gelang es zunächst nicht, über die verbarrikadierte Hauptbrücke in die Stadt einzudringen. Südlich der Stadt konnten die Preußen jedoch einen abgebauten Steg in der Nähe der Lindesmühle notdürftig wieder instand setzen und den Fluss – trotz bayerischen Feuers vom Ballinghain her – überqueren. Eine bayerische Attacke auf die übergesetzten Preußen musste wegen preußischen Artilleriefeuers vom Altenberg her abgebrochen werden. Die Preußen konnten nun die bayerischen Truppen in Kissingen von der südlichen Flanke her angreifen. Ein erbitterter Häuserkampf begann, der sich allmählich nach der Mitte der Stadt hinwälzte. Gegen 13 Uhr war Kissingen erobert, die bayerischen Truppen hatten sich unter großen Verlusten nach der östlichen Ausgangsstraße zurückgezogen, wohin die preußischen Abteilungen vielfach gemischt nachdrängten. Dort versuchten die Bayern am Kapellenfriedhof nochmals Widerstand zu leisten. Prinz Karl, der sich an der Front in Kissingen aufhielt, schickte einen Befehl an Hartmann, mit seiner 4. Infanterie-Division zur Verstärkung nach Kissingen vorzurücken. Dieser Befehl wurde jedoch nicht ausgeführt, da aus dem bayerischen Hauptquartier in Münnerstadt anderslautende Anweisungen bei Hartmann eintrafen.


Kämpfe um Winkels und Nüdlingen
Durch das verfolgende 5. Westfälische Infanterie-Regiment Nr. 53 etwa 1500 Schritt von Kissingen entfernt in die Gegend von Winkels zurückgedrängt, gingen die Bayern rechts an den Sinnberg und links an die Winterleite angelehnt, neuerlich in Stellung. Von einer Granate am Arm und an der Seite getroffen, sank Generalleutnant von Zoller vom Pferd, er wurde noch nach Münnerstadt gebracht, wo er seinen schweren Verwundungen erlag. Die ganze Höhenreihe wurde bis 15 Uhr von den Preußen genommen und auf Befehl des Generals von Kummer vom 2. Posenschen Infanterie-Regiment Nr. 19 besetzt.


Die Bayern zogen sich nach Nüdlingen zurück, die Preußen setzten nach. Inzwischen war nach der Einnahme von Kissingen auch den in Friedrichshall und Hausen stehenden bayerischen Truppen der Befehl zugegangen, sich nach Nüdlingen zurückzuziehen. Die bayerische 1. Infanterie-Division (Generalmajor Stephan) in der Stärke von neun Bataillonen, vier Eskadronen und zehn Geschützen marschierte unterdessen von Münnerstadt auf Kissingen und traf mit ihrer Spitze um 16 Uhr hinter Nüdlingen ein. Mit dieser Verstärkung gingen die Bayern überraschend zum Gegenangriff über und warfen die Preußen nach Winkels zurück. Dort leisteten die Preußen jedoch heftigen Widerstand, so dass die Bayern schließlich, als der Nachschub an Munition ausblieb, den Angriff abbrechen mussten und sich erneut nach Osten zurückzogen. General von Falckenstein ordnete am Abend für den nächsten Tag die weitere Verfolgung nach Schweinfurt an. Dazu kam es jedoch nicht.

Quelle: Schlacht bei Kissingen - Wikipedia

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